Wie Sie während einer Prozessbegleitung Trauma erkennen, Betroffene unterstützen und sich selbst sowie die Gruppe regulieren können
Trauma ist eine Tatsache in unserem Leben. Fast jeder Mensch macht irgendwann einmal eine traumatische Erfahrung. Acht bis zwanzig Prozent dieser Menschen entwickeln eine posttraumatische Belastungsstörung. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch, dass ein oder mehrere Menschen einer Gruppe, die wir begleiten, in der Vergangenheit ein Trauma erlitten haben.
Facilitation ermöglicht lebendigen, echten Kontakt und berührt tiefgehend das Fühlen aller beteiligten Menschen. Beziehungen dürfen sich entfalten, Konflikte sich zeigen. In einem sicheren Raum, in dem jede/r eingeladen ist, sich authentisch mitzuteilen, jenseits der üblichen Schutzmuster von Verdrängung und Nicht-wahrhaben-wollen, ist die Möglichkeit, dass traumatische Erinnerungen an die Oberfläche steigen, umso wahrscheinlicher.
Als Prozess-Begleiter*in sind wir aufgefordert, damit verantwortlich und im besten Fall integrierend umzugehen. Dieses Seminar vermittelt essenziellen theoretischen Hintergrund zu Trauma, zum menschlichen Nervensystem und zu Möglichkeiten der Regulation. Gleichzeitig werden wir praktisch üben, wie wir betroffene TeilnehmerInnen unterstützen können. Wir richten unseren Fokus ebenso darauf, wie wir den Raum für die Gruppe weiterhin sicher halten und vor allem, wie wir uns selbst regulieren können, was die Voraussetzung für jegliche trauma-informierte Begleitung ist.
Ihr Nutzen
- Grundlegende Kenntnis von Trauma, Traumasymptomen und Nervensystem-Regulation entwickeln
- Auseinandersetzung mit zentralen Modellen, z.B. aus der Polyvagal-Theorie, für einen besseren Überblick während einer trauma-informierten Begleitung
- Erkennen und Einordnung von Trauma-Symptomen bei Einzelnen
- Grundlegende Prinzipien und Tools der Regulation kennen und anwenden können
- Selbst-Regulation und Co-Regulation üben
- Umgang mit der Gruppe während einer trauma-informierten Begleitungssituation
- Selbstbild als FacilitatorIn erweitern
Ihre Gastgeberinnen
Anja Louisa Schmidt
ist Facilitatorin, Coachin und Dozentin, u.a. für Resilienz, Stresskompetenz und Achtsamkeit und begleitet seit 2015 Individuen und Teams in ihren Entwicklungsprozessen. Seit zwanzig Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Trauma und Traumaheilung. Sie ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, somatische Körperpädagogin, hat mehrere Fortbildungen zu trauma-informiertem Leadership bei Thomas Hübl absolviert sowie zu polyvagalem Embodiment, Traumaintegration durch Klopfakupressur und anderen Interventionen. Derzeit nimmt sie an einem einjährigen Forschungslab zu kollektivem Trauma durch das Pocket-Projekt teil.
Jutta Weimar
ist Inhaberin der Facilitation Academy.
Seit 2000 ist sie selbstständige Facilitatorin, Coach & Trainerin und Autorin. Jutta ist international bei der IAF als CPF (certified professional facilitator) zertifiziert und vertritt die IAF in Deutschland. Sie verfügt über ein breites Erfahrungswissen aus allen Einsatzfeldern von Profit zu Non-Profit, in Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Stiftungen, Verbänden, Netzwerken und internationalen Organisationen. Die Arbeit mit kleinen sowie großen, diversen Gruppen ist ihr sehr vertraut. Jutta hostet seit 2016 das Berlin Facilitators Meetup und organisiert internationale Konferenzen und Trainings, sie schreibt Fachartikel, Bücher und teilt ihr Wissen auch auf LinkedIn.
Termine
Donnerstag, 6. März 2025 von 14:00 bis 18:00 Uhr
Freitag, 7. März 2025 von 09:00 bis 17:00 Uhr
Kosten
Normalpreis: 800,00 € brutto (672,00 € netto) für Unternehmen
Ermäßigt: 550,00 € brutto (462,00 € netto) für Selbstzahler*innen und Non Profit Organisationen
Alumni: 400,00 € brutto (336,00 € netto) für Alumni der Facilitation Ausbildung
Workshop-Material, Getränke und Pausensnacks inklusive; Mittagessen individuell in unmittelbarer Umgebung.
Das Seminar findet in der Facilitation Academy statt.
Wilhelmshavener Straße 18, 10551 Berlin
Anmeldung
Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen.